Der derzeitige demografische Wandel lässt auch die Anzahl alleinlebender Senioren stetig steigen. Damit verbindet sich die wachsende Nachfrage nach Möglichkeiten, die im Notfall eine größtmögliche Sicherheit bieten. Eine Variante sind die Hausnotrufsysteme, die in einer eintretenden Notsituation überaus nützlich sein können – gerade wenn niemand in der Nähe des Hilfebedürftigen ist und das Hilfe rufen über den herkömmlichen Weg unmöglich wird. Immer mehr Senioren und Menschen mit Behinderung nutzen diese Variante: über einen Handsender kann per Knopfdruck ein Signal an die, an die Telefonleitung angeschlossene Basisstation gesendet und so automatisch ein Rettungsdienst angefordert werden.

Die Kosten

Wer sich für die Installation der nötigen Gerätschaften eines Hausnotrufs entscheidet und damit gleichzeitig den Service der Notrufannahme in einer Bereitschaftszentrale in Anspruch nimmt, muss monatlich einen bestimmten Beitrag zahlen. Dieser setzt sich ganz unterschiedlich zusammen. Die Mietkosten für ein Basispaket belaufen sich bei den meisten großen Anbietern mit einer deutschlandweiten Abdeckung wie den Maltesern, dem DRK oder den Johannitern auf ca. 20 €. Kleinere, regionale Dienstleister sind weder bezüglich der Kosten noch des Service signifikant im Vorteil. Darüber hinaus bieten die Hausnotrufanbieter Zusatzpakete an. Hier können beispielsweise zusätzliche Geräte wie Rauchmelder, Falldetektoren oder Epilepsiematten gebucht werden. Die Schlüsselhinterlegung bei dem jeweiligen Anbieter wäre eine weitere kostenpflichtige Zusatzleistung. Die so anfallenden Hausnotruf Kosten können dann schnell den Einstiegsbetrag auf 40 € verdoppeln.

Die Übernahmemöglichkeiten

Überraschender Weise werden die Kosten für einen Hausnotruf nicht wie annehmbar von der Krankenversicherung bezuschusst, geschweige denn übernommen. Dennoch gibt es gesetzliche Einrichtungen, die die Kostenübernahme unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen bzw. teilweise tragen. Wer sich den Kostenzuschuss über die Pflegekasse holen möchte, muss grundlegend erst einmal eine Pflegestufe nachweisen können. Wichtig ist zudem, dass der Antragsteller über weite Teile des Tages allein lebt, die zu erwartende Zustandsverschlechterung lebensbedrohlicher Art sein kann und dass der Hilfebedürftige im Notfall keinen Hilferuf selbstständig über ein Festnetztelefon absenden kann. Die Pflegekasse leistet dann einen festen monatlichen Beitrag von 18,36 €. Ein Basisangebot der meisten Anbieter ist somit abgedeckt, die Mehrkosten muss der Betroffene selbst zahlen. Alternativ können Personen, die die Grundsicherung erhalten, ihren Anspruch auf Kostenübernahme (auch für die Buchung von Zusatzleistungen) beim Sozialamt geltend machen. Es müssen aber auch hier Bedingungen erfüllt sein, denn das Amt möchte mittels ärztlichen Attests die Notwenigkeit des Hausnotrufs und der entsprechenden Zusatzleistungen bestätigt haben.