Einrichtung eines Fernzugriffs via DynDNS auf IP-fähige Videoüberwachungskameras

Bei IP-basierten Alarm- und Videoüberwachungssystemen ist es heute möglich, wesentliche Funktionen über DynDNS aus der Ferne zu steuern. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn man nicht immer vor Ort sein kann.

EXPERT Techniker Kristian Novak zeigt im aktuellen EXPERT Tutorial, wie man einen solchen Fernzugriff am Beispiel einer Videoüberwachung einrichtet. So wird es in wenigen Schritten möglich, per App oder PC auf das Bild der Videokameras im eigenen Überwachungssystem zuzugreifen, ohne dabei im eigenen Netzwerk zu sein.

Kleiner Exkurs: Was war nochmal DynDNS?

Die meisten Nutzer gehen zu Hause über einen DSL-Anschluss ins Internet. In der Regel wird bei jedem neuen Verbindungsaufbau die IP-Adresse, mit der Ihr DSL-Anschluss eindeutig im Internet identifiziert werden kann, neu vergeben. Fernzugriffe auf Geräte, die bisher über die IP-Adresse des DSL-Anschlusses liefen, würden so bei jedem neuen Verbindungsaufbau ihre Gültigkeit verlieren. Das passiert zum Beispiel beim berüchtigten 24-Stunden-Reset des Routers oder einer technischen Störung, also öfter als man zunächst annehmen würde.

DynDNS sorgt nun dafür, dass bei einem neuen Verbindungsaufbau die IP-Adresse automatisch von Ihrem Router an einen DynDNS-Server übergeben wird. So wird ein DSL-Anschluss auch bei neuen Verbindungen mit abweichender IP-Adresse automatisch vom DynDNS-Dienst wiedererkannt. Es reicht nun, mit den beim DynDNS-Dienst hinterlegten Zugangsdaten über das Internet auf den Router zuzugreifen.

 

  1. Schritt: DynDNS Account anlegen

Zunächst müssen Sie einen DynDNS Account anlegen. Dies geschieht bei einem externen Anbieter wahlweise kostenpflichtig oder kostenlos. Zu beachten ist bei kostenlosen DynDNS Anbietern, dass diese oft an kleinere Einschränkungen gebunden sind. So muss beim vorliegenden Beispiel NoIP.com alle 30 Tage ein neuer Hostname vergeben werden, damit der Service nicht deaktiviert wird. Wem dies zu viel Arbeit ist, empfiehlt sich die Nutzung eines der etablierten, kostenpflichtigen DynDNS Services wie z.B. Dyn.com.

Die Einrichtung des Accounts selbst ist relativ unkompliziert. Benötigt werden lediglich eine gültige E-Mail Adresse, die Angabe eines frei gewählten Logins (Nutzername und Passwort), sowie die Wahl eines Hostnamens, den man später wie eine Domain für die Verbindung auf seinen eigenen Router hernehmen möchte.

Wenn Sie den DynDNS Account angelegt haben, merken Sie sich am besten die Adresse, denn diese wird gleich im nächsten Schritt benötigt.

  1. Schritt: DynDNS Freigabe im Netzwerk

Um den DynDNS Account mit Ihrem DSL-Anschluss zu verbinden, müssen Sie den Dienst in Ihrem Netzwerk aktivieren und freigeben. Dazu geben Sie in dem Browser Ihrer Wahl die feste Adresse Ihres Routers ein und verifizieren Sie sich mit Ihren Router-Zugangsdaten.

Viele Haushalte nutzen eine Fritz!Box als Router, welche standardmäßig über die 192.168.178.1 zu erreichen ist. Hier kommen Sie über einen Klick auf „Internet“->“Freigaben“->“Dynamic DNS“ zur Eingabemaske der Daten Ihres DynDNS Accounts.

Im Videotutorial werden die nötigen Schritte genau erklärt.

  1. Schritt: Portfreischaltung

Im nächsten Schritt müssen noch die Portfreigaben für die Geräte vornehmen, auf die Sie über DynDNS zugreifen möchten. Im vorliegenden Beispiel ist der Zielserver ein NAS-Server, auf dem die Videoüberwachung läuft.

Unter „Portfreigabe“ geben Sie einen beliebigen Port frei, der auf dem Zielserver genutzt werden soll. Dies nehmen Sie sowohl für TCP als auch für UDP vor.

  1. Schritt: Fernzugriff über App

Anschließend können Sie bei Angabe des nun eingerichteten DynDNS Logins über die App für Videoüberwachung auf Ihre installierten Videokameras zugreifen.

Dafür geben Sie den eingerichtete Host-Adresse des DynDNS-Dienstes an und geben – um sicher zu sein – hinter die Adresse den oben freigegebenen Port mit an.

Hinweis: Die Zugangsdaten, die für den Zugriff angegeben werden müssen, sind hierbei nicht die des DynDNS Accounts, sondern die des Ziel Servers, also in diesem Fall die Zugangsdaten zum NAS-Server.

Viel Spaß beim Ausprobieren!